Tjelle, (zur Info: gesprochen Tschälle, Bedeutung „der Sohn des Volkes“) gehört zur Gattung der Boxer. Ob reinrassig oder nicht entzieht sich unserer Kenntnis. Es könnte sein, aber auch nicht. Wir schätzen ihn auf vielleicht eineinhalb Jahre (geb. ca. August 2022), sind uns aber nicht ganz sicher. In jedem Fall scheint er ein noch junger Hund zu sein.
Er litt unter massivem Nickhautdrüsenvorfall (cherry eye) beidseits und wurde bereits in einer externen Tierarztpraxis operiert. Die gute Nachricht: Tjelle hat die OP überstanden und es geht ihm gut. Grundsätzlich kann jeder Hund unabhängig seiner Rasse und seines Alters einen Nickhautdrüsenvorfall bekommen. Es kommt aber gehäuft vor, dass junge Tiere unter zwei Jahren betroffen sind. Ebenfalls neigen kurznasige Rassen zu Nickhautvorfällen. Und zu den kurznasigen Rassen gehört Tjelle zweifelsfrei.
War das der Grund, warum er ausgesetzt wurde? In der Nähe des Tierheims bei einem Grundstück einer Firma? Möglicherweise ja. Tjelle war extrem abgemagert, als er dort von einem Mitarbeiter der Firma gefunden wurde. Dieser Mann hatte ein Herz für Hunde. Er brachte den neuen, ihm unbekannten Hund ins Tierheim in Schumen und er erkundigte sich später sogar nach ihm und seinem Befinden. Das hat uns berührt, denn in vielen Fällen zeigen Menschen keine Anteilnahme. Meistens sind Tiere ihnen egal.
Tjelle zeigt sich zunächst schüchtern bis etwas ängstlich bei fremden Menschen. Nachdem er uns aber kennengelernt hatte, fasste er Vertrauen und freute sich, wenn wir in seinen Auslauf kamen. Er ist wirklich super lieb und sanft. Er hat eine Schulterhöhe von ca. 52 cm und, das sei nur am Rande erwähnt, ganz weiches Fell. Weiches Fell ist ja nun wirklich kein Kriterium für eine Adoption. :-)
Wir haben Tjelle schon an Halsband und Leine vor dem Tierheim ausgeführt. Er lief ganz brav mit, war relativ ruhig und entspannt. Auch im Tierheim unter seinesgleichen zeigt Tjelle sich als ruhiger und ausgeglichener Hund.
Anderen Hunden gegenüber verhält er sich bisher neutral bis freundlich. Einen engen Freund hat er im Tierheim bereits gefunden. Nämlich Tell. Und diese Freundschaft beruht auf Gegenseitigkeit. Sie gehen sehr liebevoll miteinander um. Sie liegen ständig zusammen und mal hat einer der beiden die Pfoten oder den Kopf auf dem anderen liegen. Das zu beobachten ist einfach nur schön. Man hat den Eindruck, sie trösten einander und geben sich in dieser Situation im Tierheim Halt.
Tjelle ist gechipt, entwurmt, kastriert und hat seine erste Impfung erhalten. Sobald die zweite erfolgt ist, darf er ausreisen. Ob mit oder ohne Tell wird sich zeigen. Vielleicht findet sich ja die passende Familie, die die beiden nicht trennen möchte und beide adoptiert. Dies ist aber keine Bedingung.
Der Anbieter "Grund zur Hoffnung e.V." besitzt eine Erlaubnis nach §11 Tierschutzgesetz und garantiert die Durchführung und/oder Dokumentation der gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen zur Tiergesundheit vor Abgabe eines Tieres. Diese tierärztlichen Behandlungen werden in den EU-Heimtierausweis oder Impfpass eingetragen, welchen der neue Besitzer bei Übergabe des Tieres ausgehändigt bekommt.