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Apportieren mit Katzen: Spielerisch fördern, sinnvoll beschäftigen

Katze apportiert Spielzeug
Apportieren – das kennt man von Hunden. Doch auch Katzen können lernen, Dinge zurückzubringen, wenn man sie wirft. Was für viele überraschend klingt, ist in Wirklichkeit eine wunderbare Möglichkeit, Hauskatzen artgerecht zu beschäftigen und ihre Intelligenz sowie Bewegungsfreude zu fördern.

In diesem Artikel erfährst du, warum Apportieren für Katzen sinnvoll ist, welche Vorteile es bietet und wie du deiner Samtpfote dieses Spiel schmackhaft machen kannst – Schritt für Schritt.

Warum Apportieren bei Katzen funktioniert

Katzen gelten oft als eigensinnig und unabhängig – das stimmt, aber sie sind auch lernfähig, verspielt und lieben es, gefordert zu werden. Viele Halter berichten, dass ihre Katze ganz von selbst angefangen hat, ein Spielzeug zurückzubringen, damit es erneut geworfen wird.

Auch Studien bestätigen, dass Katzen durchaus in der Lage sind, das Prinzip des Apportierens zu verstehen. Eine bekannte Untersuchung der University of Oregon zeigte, dass Katzen nicht nur auf Reize reagieren, sondern gezielt Handlungen ausführen, wenn sie dafür Aufmerksamkeit oder eine Belohnung erhalten. Es handelt sich also nicht um reinen Zufall, sondern um bewusstes Verhalten.

Welche Katzen apportieren besonders gerne?

Grundsätzlich kann jede Katze lernen zu apportieren – unabhängig von Rasse oder Alter. Trotzdem gibt es einige Merkmale, die das Apportierverhalten begünstigen:
  • Verspieltheit: Junge Katzen oder lebhafte Rassen wie Abessinier, Bengalen, Siam oder Maine Coons sind oft begeisterte Apportierer.

  • Soziale Bindung: Katzen, die eine enge Beziehung zu ihrem Menschen haben, zeigen häufiger Interesse an gemeinsamer Interaktion.

  • Jagdtrieb: Katzen mit ausgeprägtem Jagdverhalten sind eher motiviert, Beute zu „fangen“ und zurückzubringen.


Die Vorteile des Apportierens für Katzen

1. Geistige Herausforderung

Katzen sind kluge Tiere. Beim Apportieren müssen sie ein Ziel erfassen, eine Strategie entwickeln, das Objekt greifen und zurückbringen. Das fordert die geistigen Fähigkeiten und hält sie mental fit – eine wichtige Beschäftigung, vor allem bei reiner Wohnungshaltung.

2. Körperliche Auslastung

Bewegung ist essenziell, um Übergewicht, Trägheit und Langeweile zu vermeiden. Beim Apportieren können Katzen rennen, springen und sich auspowern – ähnlich wie bei der Jagd in freier Wildbahn.

3. Stärkung der Bindung

Gemeinsame Spiele fördern Vertrauen und Nähe zwischen Mensch und Tier. Die Katze erlebt: „Wenn ich das mache, reagiert mein Mensch positiv.“ So entsteht ein liebevoller Austausch, der das Zusammenleben bereichert.

4. Stressabbau und Verhaltensprävention

Katzen, die regelmäßig sinnvoll beschäftigt werden, sind ausgeglichener. Apportierspiele können helfen, unerwünschtes Verhalten wie übermäßiges Miauen, Möbelkratzen oder aggressives Spielen zu reduzieren.

So bringst du deiner Katze das Apportieren bei

1. Das richtige Spielzeug finden

Katzenspielzeug
Nicht jedes Spielzeug eignet sich. Leicht, greifbar und interessant sollte es sein – etwa:
  • Stoffmäuse

  • Filzbälle

  • Kleine Kuscheltiere

  • Papierkügelchen

  • Spielzeuge mit Katzenminze

Wichtig ist, dass die Katze es im Maul tragen kann und es nicht zu schwer ist.

2. Interesse wecken

Wirf das Spielzeug ein kleines Stück weg und animiere deine Katze mit freundlicher Stimme oder leichtem Klopfen auf den Boden. Reagiert sie neugierig, belohne sie mit Lob oder einem Leckerli – auch wenn sie es nur ansieht oder anstupst.

3. Positiv verstärken

Bringt die Katze das Spielzeug auch nur in deine Richtung zurück, belohne sie sofort. So verknüpft sie das Verhalten mit einem positiven Erlebnis.

4. Kleine Schritte trainieren

Nicht jede Katze bringt das Spielzeug gleich zurück. Oft hilft es, mit kurzen Distanzen zu beginnen oder sogar mit dem Lieblingsspielzeug zu arbeiten, das sie ohnehin gerne herumträgt.

5. Regelmäßigkeit und Geduld

Wiederhole das Spiel täglich – am besten zu festen Zeiten. Doch zwinge die Katze nie. Wenn sie keine Lust hat, akzeptiere das. Spiel soll Spaß machen, kein Zwang sein.

6. Abwechslung anbieten

Damit es nicht langweilig wird, kannst du verschiedene Spielzeuge, Orte und Wurfweiten ausprobieren. Auch ein Wechsel zwischen Apportieren und anderen Spielen wie dem Federwedel sorgt für Motivation.

Wann funktioniert es nicht?

Manche Katzen apportieren nicht – und das ist okay. Jede Katze ist ein Individuum. Es gibt viele Gründe, warum sie das Spiel nicht mögen könnte:
  • Kein ausgeprägter Spieltrieb

  • Schlechte Erfahrungen mit Objekten

  • Zu hoher Stresspegel oder Unsicherheit

  • Kein Interesse an sozialem Spiel

Hier lohnt es sich, andere Beschäftigungsmöglichkeiten auszuprobieren – z. B. Intelligenzspiele, Clickertraining oder Fummelbrett.

Fazit: Mehr als nur ein Trick

Apportieren ist eine kreative und sinnvolle Beschäftigung für Katzen – ganz ohne Zwang, aber mit viel Potenzial. Es fördert Bewegung, Denkfähigkeit und das Vertrauen zum Menschen. Wer ein wenig Geduld mitbringt und auf die Bedürfnisse seiner Katze achtet, wird mit einem überraschend intensiven Miteinander belohnt.

Vielleicht steckt in deiner Katze ja ein kleiner Apportier-Profi – du musst es nur ausprobieren!