Wer sich für eine möglichst ausgewogene und natürliche Ernährung für seinen vierbeinigen Liebling interessiert, ist bestimmt schon auf das Barfen gestoßen. Hochwertiges Futter ist wichtig für die Hundegesundheit, doch in welcher Menge sollte es verfüttert werden? Bei dieser Frage hilft der neue
BARF-Rechner auf unkomplizierte Weise weiter. Folgende Faktoren lassen sich eingeben:
- Aktivität
- Gewicht
- Alter
- Fleisch-/Gemüseanteil
Ergänzende Auswahloptionen wie "Komplettmenü" oder "ohne Knochen" runden die Auswahloptionen ab.
BARF - was steckt dahinter?
Ein BARF-Rechner ist ein Werkzeug, das Hundebesitzern hilft, die sich für die Ernährungsmethode
BARF entschieden haben. BARF steht für "Biologisch Artgerechtes Rohes Futter". Der Ansatz ist denkbar einfach: Hunde sollen ausschließlich naturbelassenes Futter erhalten, also in erster Linie rohes Fleisch, rohen Fisch, Knochen und frische Innereien. Als Ergänzung kommen pflanzliche Bestandteile wie rohes Gemüse, Nüsse, Obst oder Öle infrage. Die Idee besteht darin, die natürliche Ernährung von Wölfen und Wildhunden so gut wie möglich zu imitiert. Was hingegen bei dieser Ernährungsmethode wegfällt, ist industriell hergestelltes und gekochtes Tierfutter.
Worauf ist bei den verschiedenen Faktoren des BARF-Rechners zu achten?
Ein paar Klicks genügen, um passende Menüvorschläge zu erhalten. Es empfiehlt sich jedoch, über die einzelnen Faktoren des BARF-Rechners etwas genauer nachzudenken.
Den Aktivitätslevel berücksichtigen
Der BARF-Rechner erlaubt es, zwischen drei unterschiedlichen Aktivitätsleveln zu wählen (Stubenhocker, Normal und Aktiv). Den größten Einfluss auf die Aktivität des Hundes hat das Alter. Junioren sind in ihrer Neugier auf die Welt kaum zu bremsen, während alte Tiere oft nur noch das Nötigste machen. Außerdem spielt der Charakter des Vierbeiners eine große Rolle: Geht er die Dinge eher ruhig an oder genießt er beispielsweise ausgedehnte Spaziergänge bis ins hohe Alter?
Der Schlüsselfaktor Gewicht
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Gewicht des Hundes. Dieses steht in einem engen Verhältnis zur Größe des Vierbeiners. Für einen ausgewachsenen Rottweiler wären 20 Kilogramm zu leicht, während ein Mops mit diesem Gewicht gewaltige gesundheitliche Probleme hätte. Der BARF-Rechner erlaubt es, das Gewicht zwischen einem und 100 Kilogramm einzustellen.
Bekanntlich leidet ein Großteil der Hunde an Übergewicht. Eine negative Kalorienbilanz ist wichtig, damit ihre Diät die gewünschte Wirkung entfaltet. Ist die Fellnase zu schwer, bietet es sich daher an, die vorgeschlagene Futtermenge um 20 bis 40 Prozent zu reduzieren.
Alter und eventuelle Trächtigkeit beachten
Welpen benötigen eine verhältnismäßig hohe Futtermenge, da sie sich im Wachstum befinden. In den ersten Lebensmonaten ist es wichtig, die Futtermenge regelmäßig anzupassen, da die Hunde schnell an Gewicht zulegen. Hündinnen, die trächtig sind oder laktieren, benötigen ebenfalls eine vergleichsweise große Futtermenge. Ältere Tiere verbrauchen in der Regel weniger Energie und somit auch Futter. Ihr Stoffwechsel ist langsamer und sie bewegen sich weniger als jüngere Hunde.
Den Anteil pflanzlicher Bestandteile bestimmen
Charakteristisch für die BARF-Ernährung sind auch pflanzliche Bestandteile. Der BARF-Rechner ermöglicht es, sie in einer Range von zehn bis 40 Prozent auszuwählen. Anders als man vielleicht annehmen würde, dient die Verfütterung pflanzlicher Bestandteile nicht vorrangig zur Versorgung mit Nährstoffen. Obst und Gemüse sind für den Hund schwer- bzw. unverdaulich und eignen sich damit gut, um den unverdauten Mageninhalt von Beutetieren zu imitieren. Die pflanzlichen Komponenten erfüllen eine wichtige Funktion bei der Verdauung. So sind beispielsweise die Faserstoffe dafür bekannt, den Darm zu pflegen und zu reinigen. Zudem lockern sie den Kot auf, was Verstopfungen entgegenwirkt.
Die ausschließliche Ernährung mit Fleisch würde dem Hund als Semi-Karnivoren nicht gerecht werden. Eine ausgewogene BARF-Ernährung trägt diesem Umstand Rechnung. Eine möglichst natürliche Ernährung bedeutet selbstverständlich nicht, es dem Hund unnötig schwer zu machen. Je älter der Vierbeiner ist, desto wichtiger ist es, Darm und Zähne zu schonen. Deshalb empfiehlt es sich, gewolftes Fleisch zu verfüttern und dabei nach Möglichkeit auf große Stücke zu verzichten.
Mit oder ohne Knochen?
Ob beim Barfen auch Knochen Verwendung finden sollen, liegt natürlich im Ermessen des
Hundebesitzers. Es gilt als unstrittig, dass Knochen bei der Ernährung von Wölfen eine wichtige Rolle spielen, da sie ihre Beutetiere komplett verwerten. Auch ihre Nachfahren lieben es bekanntlich, genüsslich an Knochen zu kauen. Zu beachten ist jedoch, dass viele Hunde mit zunehmendem Alter Probleme damit bekommen, Knochen zu verwerten.
Menüvorschläge
Hat man die passenden Daten in den BARF-Rechner eingegeben, erhält man nicht nur die passende Futtermenge für den Tag und die Woche, sondern auch geeignete Menüvorschläge.
Frostfleisch vom Lamm: Wer ein Komplettmenü sucht, könnte zu Frostfleisch vom Lamm greifen. Es stellt eine Mischung aus verschiedenen Lammbestandteilen wie Fleisch, Knochen, Innereien und Pansen dar. Doch auch der pflanzliche Part fehlt dank einer zugefügten Gemüsemischung nicht. Lammfleisch ist gut verträglich, schmackhaft und enthält besonders viel Proteine.
Rindermix: Soll es beste Qualität sein, ist ein biologisch produzierter Rindermix eine gute Wahl. Er passt exakt zur BARF-Ernährungsweise, da sämtliche Bestandteile von Rindern aus verantwortungsbewusster Haltung stammen. Der Mix enthält Schlund, Muskelfleisch, Pansen und Euter.
Dinkelflocken: Als pflanzliche Ergänzung bieten Dinkelflocken einige Vorteile. Dinkel ist nicht nur bekömmlicher als Weizen, sondern eignet sich zudem besonders gut für Hunde, die mit einer Weizenallergie zu kämpfen haben. Auch für Vierbeiner mit einer Glutenunverträglichkeit stellen Dinkelflocken eine interessante Alternative dar. Sie liegen nicht lange im Darm, sodass sie ihn nicht übermäßig belasten.
Fazit
Um die richtige Futtermenge zu bestimmen, ist ein BARF-Rechner ein praktisches und einfach zu bedienendes Tool. Passende Menüvorschläge ergänzen ihn und bilden eine gute Grundlage, um selbst einen BARF-Futterplan zu erstellen.