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Goldhamster richtig pflegen

Goldhamster
Der Syrische Goldhamster ist ein Klassiker unter unseren Haustieren, der jedoch seine Ansprüche hat. Jeder Hamster ist dämmerungs- oder nachtaktiv. Das Unterbrechen der Tagruhe ist für die Nagetiere purer Stress, der ihre Lebenserwartung deutlich mindern kann. Deswegen sind selbst die putzigen Goldhamster beziehungsweise dessen Zuchtformen wie Teddyhamster keine Haustiere für Kinder. Wer jedoch etwas später ins Bett geht oder besonders früh aufsteht, kann viel Freude an seinem Goldhamster haben.

Auch wegen seiner kurzen Lebenserwartung von 2 bis 3 Jahren sind Goldhamster in der Tiervermittlung seltener. Ein anderer Grund ist die notwendige Einzelhaltung, mit der zugleich die unkontrollierte Vermehrung umgangen wird. Nur während ein paar Tage der Paarungszeit dulden sich männliche und weibliche Goldhamster, die einander ansonsten generell feindlich gegenüberstehen. Das hat den Grund, dass alle Hamster sich während der Evolution an magere Regionen angepasst haben, in denen sie als „Wühler“ ihre Gänge und Höhlen graben können. Die Instinkte sagen, dass die Nahrung knapp ist und nicht geteilt werden kann. Das Revier wird deswegen bis zum Tod gegen Artgenossen verteidigt. Nur einige Zwerghamster leben gelegentlich als kleine Familienverbände zusammen. Auch hier wird zur Einzelhaltung geraten, da die Tiere sich aus dem Weg gehen müssen, wenn es zu Streit kommt. Die Bildung mehrerer Reviere ist im Hamsterkäfig jedoch kaum möglich.

Der Käfig für Goldhamster

Hamsterkäfig
Alle Hamster haben stark ausgeprägte Instinkte und wollen deswegen am Tag ruhen und mit der Dunkelheit umherstreifen und nach Futter suchen.

Das bedeutet, dass Goldhamster im Käfig einen Bereich zum Wühlen wünschen, der in vielen gängigen Käfigen nicht vorgesehen ist. Perfekt ist deswegen ein Modell mit tiefer Bodenwanne. Hier werden Hobelspäne mit ein paar Heu- oder Strohhalmen zu einer Schicht von 20 bis 25 cm Stärke gestampft. Die Halme können auch als regelmäßige Schichten eingelegt werden und sollen alles stabiler machen. Diese Schicht soll nicht zu fest sein, darf aber nicht nachsacken, wenn der Goldhamster loslegt. Wichtig bleibt, dass nichts Schweres auf der Einstreu liegt, welches den Hamster beim Untertunneln zerdrücken kann. Besser ist es, diese Elemente entweder auf Stelzen zu setzen, die jedoch angenagt werden oder einen zweiten Boden oberhalb der gestampften Schicht anzubringen. Außerdem soll immer nur ein Teilbereich erneuert werden, weswegen eventuell eine gelochte Trennwand aus Holz in der Mitte gut wäre.

Das Hamsterhaus würde in der gestampften Schicht aus Hobelspänen eventuell einsacken, weswegen Stelzfüße sinnvoll sein können. Zumindest hat die Behausung keinen Boden, da die Goldhamster sie lediglich als Ausgangspunkt verwenden, um ihre Tunnel in die Hobelspäne zu graben. Hamster wünschen sich außerdem ein Mehrkammerhaus, welches wenigstens zwei Eingänge und mehrere Kammern hat, die über Vorkammern erreicht werden. Die einfachste Ausführung wäre ein Dreikammer-Haus.

Es ist möglich, Hamster an eine Toilette zu gewöhnen, wenn diese an einer passenden Stelle platziert wird. Es muss jedoch eine Hamster-Ecktoilette passender Größe sein, die in einer Ecke steht. Hamster bevorzugen nämlich Ecken als Klostelle. In der Hamster-Ecktoilette kann Sand alles aufsaugen und wäre täglich zu erneuern. Es sei denn, dass dem Tier mehrere Ecktoiletten angeboten werden und eine nicht benutzt wurde.

Weiterhin ist ein Sandbad für Hamster wichtig, sie bevorzugen weichen Sand (Chinchila-Sand) für die tägliche Pflege. Wenn dieses Sandbad mehrere Eingänge in einer geschlossenen Kiste hat, verstreuen die Nager weniger Sand. Das Sandbad sollte also wenigstens einen hohen Rand haben.

Hamster klettern gern, weswegen mehrere Ebenen im Hamsterkäfig mit alten Ästen oder anderen Brücken und Leitern gut sind. Wichtig ist, dass es keine Hölzer sind, die stellenweise Harzen, da Hamster beim Nagen Probleme haben könnten. Genau deswegen sind Hölzer dennoch richtig, damit sie nicht am Kunststoff nagen.

Wenn der Hamsterkäfig groß bemessen ist und das Tier regelmäßig in einen größeren Laufstall kommt, kann auf das Hamsterrad verzichtet werden. Ansonsten ist darauf zu achten, dass der Hamster nicht zu viel Zeit darin verbringt. Außerdem muss es den passenden Radius haben, für Goldhamster gelten 27 cm als Minimum.

Die Grundfläche des Hamsterstalls soll wenigstens 0,5 m² betragen. Werden mehrere Ebenen in die Höhe gebaut, wäre auch weniger im akzeptablen Bereich. Hamster klettern gern und sollen nicht tief fallen. Für den besseren Halt sollen die Gitterstäbe 8 bis 10 mm auseinander liegen, für Zwerghamster maximal 6 bis 8 mm.

Den Goldhamster füttern

Hamster füttern
Alle Hamster fressen Sämereien, Insekten, Früchte und naschen an grünen Halmen. Weil Hamster mit ihrer Verdauung auf das natürliche Angebot angepasst sind, sollen sie nur das passende Hamsterfutter erhalten. Zwerghamster haben etwas andere Ansprüche, als Goldhamster. Generell gilt, dass auf Zusatzstoffe und raffinierten Zucker zu verzichten ist und die Hamster nur etwas mehr Trockenfutter erhalten, als sie benötigen. Als Faustformel gilt ein knapper Esslöffel für die größeren und ein Teelöffel voll für die kleineren Hamsterarten. Alle Hamster bunkern Futter und dieses wird nach einiger Zeit schlecht oder schimmelt sogar.

Genau deswegen ist sehr darauf zu achten, dass Hamster kein Frischfutter bunkern. Dieses wäre also unter Aufsicht zu geben oder im Laufstall. Dennoch benötigen Goldhamster täglich etwas frisches Grün – passende Kräuter, etwas Gemüse, aber nur wenig Obst, da hier zu viel Fruchtzucker enthalten ist.

Durchgehend sollen die Tiere Wasser, etwas Kräuterheu und ihre tägliche Ration Trockenfutter erhalten. Wer gelegentlich oder als Urlaubsvertretung nur über Tag Zeit hat, soll den Hamster nicht stören und das Futter einfach bereitstellen.

Zeit mit dem Hamster verbringen

Jedes Wirbeltier wird seine fütternde Hand anerkennen, aber deswegen nicht automatisch zahm sein. Gerade in der Eingewöhnungsphase brauchen die Tiere zwar Ruhe, aber auch vorsichtige Zuwendung. Im Hamsterfutter sind meistens Mehlwürmer oder andere Futtertiere enthalten, die ein Leckerchen sind. Wer sie aus der täglichen Ration aussortiert, kann seinen Goldhamster langsam anfüttern. Gewinnt das Tier Vertrauen, wird es zutraulicher. Wichtig bleibt, seinem Hamster in der Anfangsphase so wenig wie möglich nachzustellen. Er muss sich immerhin fangen lassen, um ihn in den Laufstall zu setzen. Um Stress zu vermeiden, wäre also zuerst noch auf den Laufstall zu verzichten.

Es ist zumindest interessant, seinen Goldhamster zu beobachten und mit ihm zu interagieren, was am einfachsten über Futtergaben funktioniert.