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Pododermatitis bei Katzen: Wenn jede Pfote ein Schmerzsignal sendet

Katze leckt Pfote
Die Pfoten einer Katze sind wahre Wunderwerke: Sie ermöglichen sanftes Schleichen, blitzschnelles Klettern und leise Landungen aus großer Höhe. Umso schlimmer ist es, wenn genau diese sensiblen Körperteile entzündet, geschwollen oder schmerzhaft sind. Pododermatitis, die entzündliche Erkrankung der Pfoten, ist bei Katzen zwar nicht übermäßig häufig, kann aber sehr unangenehm verlaufen – und sollte deshalb frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Was ist Pododermatitis genau?

Pododermatitis ist ein Sammelbegriff für entzündliche Veränderungen an den Pfotenballen und der angrenzenden Haut. Besonders betroffen sind häufig die weichen Ballen der Vorder- oder Hinterpfoten, die sich plötzlich dunkel verfärben, anschwellen oder sogar zu bluten beginnen können. Manche Katzen entwickeln eine sogenannte plasmatische Pododermatitis, eine spezielle Form, bei der sich die Ballen wie „aufgeschäumt“ anfühlen und eine auffällige lila bis violette Färbung annehmen. Diese Form ist meist autoimmun bedingt – das Immunsystem greift körpereigene Zellen an.

Die Symptome können leicht übersehen werden, da viele Katzen Veränderungen an ihren Pfoten lange still ertragen. Erst wenn sie beginnen, auffällig zu humpeln, sich die Pfoten intensiv lecken oder bei Berührungen zurückzucken, fällt ihren Menschen etwas auf.

Warum entzünden sich Pfotenballen?

Die Ursachen sind vielfältig – entsprechend unterschiedlich ist auch der Verlauf der Erkrankung. Allergien spielen eine große Rolle: Putzmittelreste auf dem Boden, bestimmte Futtermittel, Pflanzenstoffe oder gar Pollen können zu allergischen Reaktionen führen, die sich an der empfindlichen Pfotenhaut äußern. Auch Infektionen – sei es durch Bakterien, Pilze oder Viren – können eine Pododermatitis auslösen, besonders wenn kleine Verletzungen vorhanden sind.

Ein weiterer Auslöser sind Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem überreagiert. Diese Form tritt häufig in Kombination mit anderen Hautveränderungen oder chronischen Beschwerden auf. Parasiten wie Milben oder Flohbisse können ebenfalls eine Entzündung nach sich ziehen. Sogar psychischer Stress gilt als möglicher Verstärker – vor allem bei Katzen, die sich exzessiv putzen und dadurch die Hautbarriere schädigen.

Wie stellt man die richtige Diagnose?

Eine sichere Diagnose kann nur durch eine tierärztliche Untersuchung erfolgen. Der Tierarzt oder die Tierärztin wird zunächst eine gründliche Sichtkontrolle und Palpation der betroffenen Pfoten vornehmen. Danach folgen oft weiterführende Untersuchungen wie Hautabstriche, Bluttests oder – bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung – eine Biopsie.

Entscheidend ist, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern der Ursache auf den Grund zu gehen. Nur so kann eine gezielte und nachhaltige Therapie erfolgen.

Wie wird Pododermatitis behandelt?

Die Behandlung hängt stark vom Auslöser ab. Liegt eine Infektion vor, werden entsprechende Medikamente wie Antibiotika oder Antimykotika eingesetzt. Handelt es sich um eine immunbedingte Form, kommen häufig entzündungshemmende Präparate wie Kortison oder andere Immunsuppressiva zum Einsatz. Ergänzend helfen spezielle Pfotensalben, die Haut zu beruhigen und vor äußeren Einflüssen zu schützen.

Wichtig ist auch eine gute Wundhygiene: Die betroffenen Stellen sollten sauber und trocken gehalten werden, manchmal sind Schutzverbände oder kleine Schuhe nötig, um die Heilung nicht durch Lecken oder weitere Reizungen zu stören.

Bei allergiebedingter Pododermatitis kann eine Futterumstellung sinnvoll sein – oft hilft nur eine sogenannte Eliminationsdiät, um die Auslöser zu finden. Auch eine Reduktion potenziell reizender Umwelteinflüsse (zum Beispiel durch milde Reinigungsmittel) kann hilfreich sein.

Was kannst du als Halter tun?

Beobachte deine Katze genau – besonders wenn sie plötzlich anders läuft, viel an den Pfoten leckt oder sich seltener bewegt. Eine regelmäßige Kontrolle der Pfoten hilft, Veränderungen frühzeitig zu bemerken. Achte außerdem auf eine möglichst reizfreie Umgebung: Vermeide aggressive Reinigungsmittel, halte das Katzenklo sauber und achte bei Freigängern auf mögliche Verletzungsquellen im Garten.

Auch das seelische Wohl deiner Katze ist wichtig: Stress schwächt das Immunsystem. Biete ihr Rückzugsmöglichkeiten, Ruhe und ein stabiles Umfeld.

Fazit: Früh erkannt – schnell geholfen

Pododermatitis ist kein Grund zur Panik, aber ein klarer Fall für den Tierarzt. Je früher du Veränderungen an den Pfoten deiner Katze wahrnimmst, desto besser sind die Heilungschancen. In vielen Fällen reicht eine gezielte Behandlung aus, um die Beschwerden rasch zu lindern. Und deine Katze kann bald wieder unbeschwert durch Haus und Garten streifen – ganz ohne Pfotenschmerz.