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Radfahren mit dem Hund

Jetzt, wo das Wetter wieder besser wird und es gegen Sommer geht, werde ich oft mit einer Frage konfrontiert, welche nicht nur von meinen Kunden kommt, sondern auch im Freundeskreis der Hundehalter immer wieder auftritt. „Darf mein Hund am Rad laufen und wenn ja, was muss ich dabei beachten?“

Heute werde ich daher auf diese Frage etwas näher eingehen und stelle euch dazu die wichtigsten Fakten zum Radfahren mit Hund vor.

Radfahren mit dem Hund ist eine tolle Sache. Nicht nur für einen selbst, sondern auch den meisten Vierbeinern macht dies eine Menge Freude. So wird der eigene Hund super toll ausgelastet, man marschiert nicht immer zu Fuß durch die heimischen Wälder und ist auch mal etwas schneller unterwegs, sofern man es gerade einmal eilig hat.

Doch nicht für jeden Hund ist das Radfahren eine gute Sache und so sieht man leider auch immer wieder Hunde, die sich qualvoll hinter oder neben dem Rad her bewegen. Deshalb gibt es einige Punkte, die beim Thema Radfahren mit dem Hund unbedingt beachtet werden sollten.

Der erste Punkt gilt daher der Gesundheit des Hundes. Radfahren ist nur dann erlaubt, sofern der eigene Hund in einem guten körperlichen Zustand ist. Leidet der Hund an einer Gelenkserkrankung, ist stark Übergewichtig oder hat Probleme mit seinem Rücken etc. ist Radfahren keine Alternative. Auch zu junge Hunde sollten vom Radfahren verschont bleiben. So muss der Hund also zwingend ausgewachsen sein und man sollte mit diesem frühestens in einem Alter von 15 – 18 Monaten mit dem Radfahren langsam beginnen. Auch für ältere Hunde, die körperlich nicht mehr so fit sind, ist das Laufen am Rad keine gute Sache.

Hundekorb Ist der Hund zwar körperlich top in Schuss, ist der nächste Schritt zu schauen, ob er auch größentechnisch mithalten kann. So tut man gerade sehr kleinen Hunden keinen Gefallen daran, diese am Rad mitlaufen zu lassen. Für kleine Hunde gibt es im Übrigen super Alternativen, diese mit dem Rad mitzunehmen. So kann man mittlerweile in Fachmärkten super tolle Körbe für diese ergattern und der Hund muss nicht mehr die gesamte Strecke neben dem Rad mitlaufen.

Ist der Hund also gesund kann es mit dem Radfahren losgehen. Doch bevor man sich jetzt voller Elan auf den Drahtesel schwingt, sollte man ein Augenmerk auf die richtige Ausrüstung seines Hundes legen. So ist ein gut sitzendes Brustgeschirr das A und O, sofern dieser neben dem Rad laufen soll. Von Norwegergeschirren, welche auf die Schultermuskulatur drücken, sei hier abgeraten, da sich der Hund nicht in vollem Maße bewegen kann und somit auch in seiner Beinfreiheit eingeschränkt ist, was später einmal zu Rücken und Gelenksprobleme führen kann.

Auch die Leine sollte nicht zu lang sein, sodass keine Gefahr besteht, dass sie auf den Boden hängt. Auch gibt es sogenannte „Springer“, die man am eigenen Rad anbringen und den Hund dort befestigen kann. Dies sei jedem selbst überlassen was er für sich und seinen Hund am besten findet. Ausprobieren ist hier also oberste Devise.

Bevor es jetzt den Startschuss gibt ist es immer gut darauf zu achten, dass sich der eigene Hund vor der Radtour bereits kurz gelöst hat. Sonst kann es, gerade bei Hunden die nicht Top an der Leine laufen passieren, dass sie die Bremse einschlagen, sofern sie doch mal müssen. Auch bei intakten Rüden erfordert dies ein Maß an Training, sofern der eigene Rüde sehr dazu neigt alles an fremden Orten zu markieren.

Die Leinenführigkeit sollte stimmen. Sofern man mit dem Rad unterwegs ist, ist es einem oftmals nicht möglich, auf Straßenüberquerungen zu verzichten. Daher sollte der Hund daran gewöhnt sein auch im Fuß am Rad zu laufen, dieses nicht zu überholen und eben, wie oben bereits erwähnt, nicht einfach stehen zu bleiben, da dies sehr gefährlich werden kann.

Auch der gut sitzende Rückruf ist das A und O, sofern sich der Hund im Freilauf am Rad befindet. Gerade Jagdhunde und Hunde, die einer Laufhunderasse angehören, neigen beim Radfahren sehr dazu sich aufzuheizen und immer schneller zu werden. Dies kann man mit gutem Training zwar super in den Griff bekommen, allerdings müssen dann bei so einem Raser bestimmte Kommandos wirklich sitzen.

Freilauf Diese bestimmten Kommandos sind ebenfalls von Nöten, sofern der Hund seinen Freilauf genießen darf. Kommandos, die zwar auch auf normalen Spaziergang bereits aufgebaut und sitzen sollten, sind beim Radfahren nochmal ein Stück wichtiger. Wie z.b. das Kommando „langsam“ oder das „warten“ Kommando.

Gerade im Sommer sollte daran gedacht werden, dass man das Radfahren bei heißem Wetter unterlässt, auch wenn genügend zu Trinken vorhanden ist. Auch wenn man langsam fährt, ist das Radfahren für den Hund deutlich anstrengender als man es sich vielleicht vorstellt. Auch sind gerade bei heißen Temperaturen Asphalt und einige Wege sehr heiß für die Pfoten eurer Lieblinge. Hier sollte man in jedem Fall auf Wald und Feldwege ausweichen. Diese federnden Wege schonen gleichzeitig auch noch die Gelenke des Hundes.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, die Kondition des eigenen Hundes nicht zu überschätzen. Gerade nach der Winterpause sollte die Touren kurz ausgewählt und langsam abgefahren werden. Erst, wenn der Hund wieder seine Grundkondition gefunden hat, können wieder längere Touren gewählt werden.

Die optimale Gangart übrigens, für den Hund am Rad ist der Trab. Dieser ist schonend für seinen Gelenke und auch die energiesparendste Gangart des Hundes. Lange Strecken im Galopp sollten daher vermieden werden, da sie nicht nur sehr anstrengend sind, sondern auch auf Dauer die Gelenke des Hundes beeinträchtigen können.

Zu guter Letzt ist der wichtigste Rat der, seinen Hund gut zu beobachten. Sollte er stark hecheln oder sogar von alleine langsamer werden, ist eine Pause dringend anzuraten. Man sollte sich immer wieder vor Augen halten, einem Hund bleibt nichts anderes übrig, als Kilometerweit am Rad zu laufen, da er sonst sein Familienmitglied verliert. Selbst Hunde, die gar nicht mehr können und bereits völlig erschöpft sind, bleiben so meistens nicht von alleine stehen sondern laufen weiter, aus Angst alleine gelassen zu werden.