Qualzucht bezieht sich auf die Praxis, Tiere gezielt auf bestimmte Merkmale hin zu züchten, ohne dabei die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere zu berücksichtigen. Dies kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, die sowohl die Lebensqualität der Tiere als auch ihre Lebenserwartung beeinträchtigen.
Ein häufiges Problem bei qualitativ schlechter Hundezucht ist die Inzucht. Dies ist die Verpaarung von Tieren, die miteinander verwandt sind, was dazu führen kann, dass bestimmte genetische Defekte verstärkt weitergegeben werden. Dies kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, wie zum Beispiel Herzfehler, Augenprobleme und Erbkrankheiten.
Ein weiteres Problem ist, dass qualitativ schlechte Züchter oft nur auf äußerliche Merkmale wie Fellfarbe oder Größe achten, anstatt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere. Dies kann dazu führen, dass die Tiere angeborene Fehlbildungen oder Muskel-Skelett-Erkrankungen haben, die ihre Mobilität beeinträchtigen und Schmerzen verursachen.
Auch bei Katzen kann Qualzucht zu gesundheitlichen Problemen führen, vor allem bei rassetypischen Merkmalen. Zum Beispiel sind viele Rassen die auf kurze Nasen oder sehr flache Gesichter gezüchtet wurden, anfälliger für Atemprobleme und Schmerzen im Gesicht.
Es gibt viele Rassen von Hunden und Katzen, die aufgrund von Qualzucht gesundheitliche Probleme haben können. Einige Beispiele für Rassen, bei denen häufig Qualzucht vorkommt, sind:
Hunde:
- Französische Bulldoggen: Sie haben oft Atemprobleme aufgrund ihrer kurzen Nasen und flachen Gesichter.
- Pekinesen: Sie haben häufig Probleme mit den Augen und den Knochen aufgrund ihrer kurzen Beine.
- Englische Bulldoggen: Sie haben häufig Probleme mit Herzfehlern, Atembeschwerden und übermäßiger Fettleibigkeit.
- Dackel: Sie haben oft Rückenprobleme aufgrund ihrer langen Wirbelsäulen.
Katzen:
- Scottish Fold: Sie haben häufig Probleme mit den Ohren, aufgrund der gefalteten Ohren.
- Siamesen: Sie haben häufig Probleme mit Augenfehlern und Atemprobleme aufgrund ihres kurzen Gesichts.
- Perser: Sie haben oft Atemprobleme und Augenprobleme aufgrund ihrer flachen Gesichter und des langen Fells.
Dies sind nur einige Beispiele und nicht alle Tiere innerhalb dieser Rassen sind von Qualzucht betroffen.
Es gibt auch Verhaltensprobleme, die auf Qualzucht zurückzuführen sind, wie z.B. Ängstlichkeit oder Aggression. Zum Beispiel, Rassen die gezüchtet wurden um bestimmte Tätigkeiten durchzuführen, wie Drogen- oder Waffenspürhunde, können dazu neigen, ungewöhnlich aggressive Verhaltensweisen zu zeigen.
Es ist wichtig, sorgfältig zu recherchieren und sich von qualifizierten Züchtern oder Tierheimen beraten zu lassen, bevor man ein Tier kauft oder adoptiert, um sicherzustellen, dass man ein gesundes Tier erhält.
Was können wir gegen die Qualzucht tun?
Es ist auch wichtig, auf bestimmte Merkmale zu achten, die auf Qualzucht hinweisen können, wie zum Beispiel deformierte Gliedmaßen, Atemprobleme, abnormale Augen, oder Anzeichen von Schmerzen. Wenn man solche Merkmale bei einem Tier beobachtet, sollte man sich an die zuständigen Behörden oder an Tierschutzorganisationen wenden.
Qualzucht führt zu erheblichen Problemen für die Gesundheit von Hunden und Katzen und es ist wichtig, dass wir uns dafür einsetzen, dass dies beendet wird. Durch sorgfältige Auswahl der Züchter und das Wissen über die Anzeichen von Qualzucht, kann jeder zukünftige Tierhalter dazu beitragen, dieser Praxis entgegenzuwirken und sicherzustellen, dass Hunde und Katzen ein gesundes und glückliches Leben führen können.
Merkblätter zu allen von Qualzuchtdefekten betroffenen Tierarten und weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Webseite des
Qualzucht-Evidenz Netzwerkes (QUEN):
www.qualzucht-datenbank.eu